Wie alt dürfen Neureifen sein?

Jede/-r Autofahrer/-in sollte das Alter seiner/ihrer Reifen im Blick haben. An der Seitenwand des Reifens ist das Reifenalter als vierstellige DOT-Nummer eingeprägt. Ein Beispiel: Steht hinter „DOT“ und den zwei darauffolgenden vierstelligen Buchstabenkombinationen eine 1905, dann bedeutet dies, dass der Reifen in der 19. Kalenderwoche des Jahres 2005 produziert wurde. Die gesetzlichen Grundlagen in Deutschland bestimmen nur die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe (1,6 mm), aber nicht das Alter von Reifen. Was gilt jedoch bei Neureifen, welche über eine längere Zeit eingelagert werden? Bei einer sach- und fachgerechten Lagerung, gilt ein Reifen als fabrikneu bis zu einem Alter von 3 Jahren und als neu bis zu einem maximalen Alter von 5 Jahren. Kauf und Montage von ungebrauchten Reifen, welche nicht älter als 5 Jahre sind, sind technisch unbedenklich, allerdings haben diese nur eine begrenzte Nutzungsdauer.

Generell gilt: Reifen ist nicht gleich Reifen!

Es gibt Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen, denn Reifen müssen den unterschiedlichsten Witterungseinflüssen, wie Hitze, Kälte und Eis, auch in Verbindung mit Salz, standhalten und dabei optimale Leistung erbringen. Reifen sind ein wesentlicher Sicherheitsfaktor am Auto! Denn letztlich sind Reifen das Einzige, was Ihr Auto mit der Strasse verbindet. Um also nicht nur ihre Sicherheit zu gewährleisten, sondern auch die der anderen Teilnehmer am Verkehr, sollten sie immer darauf achten, dass ihr Fahrzeug optimal bereift ist.

 

Sommerreifen

Geeignet für sommerliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse sind insbesondere Sommerreifen, welche die ideale Bereifung für den Sommer darstellen. Im Sommer wird der Asphalt stark von der Sonne erhitzt, aber auch die Reifen selber, aufgrund der ständigen Reibung, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten und hohen Außentemperaturen. Um dem entgegenzukommen, nutzen die Reifenhersteller eine spezielle Gummimischung, welche im Vergleich zu der Gummimischung von Winterreifen deutlich härter sind, da sie extremen Temperaturen ausgesetzt sind. Das harte Gummi bewirkt zum einem, dass der Sommerreifen den Temperaturen Stand hält und nicht zu schnell abreibt und zum anderen, dass das Fahrzeug bei einer Bremsung so schnell wie möglich zum Stillstand kommt. Indes ist auch das Profil auf sommerliche Straßenverhältnisse ausgelegt. Sommerreifen haben relativ grobe Stollen, sprich sie haben breite Profile mit viel Volumen, um auf nassen Strassen möglichst schnell und besser viel Wasser abzutransportieren. Das schützt vor gefährlichen Aquaplaningsituationen.

Vorteile von Sommerreifen:

  • kurze Bremswege auf trockener und nasser Straße
  • geringer Abrieb und damit gute Laufleistung der Reifen
  • geringer Spritverbrauch
  • gute Ableitung von Wasser

 

Winterreifen

Unter Winterreifen versteht man Reifen, welche insbesondere für winterliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse geeignet sind. Somit sind sie die ideale Bereifung für den Winter. Einerseits ist die spezielle Gummimischung, welche deutlich weicher, als die Mischung der Sommerreifen ist, dafür verantwortlich. Dadurch verhärtet das Gummi selbst bei tiefen Temperaturen nicht und die weiche Laufstreifenmischung von den Winterreifen ist auch noch bei niedrigen Temperaturen flexibel, sodass sie griffig bleiben und sich optimal mit der Fahrbahnoberfläche verzahnen. Andererseits ist aber auch das Profil für winterliche Straßenverhältnisse konstruiert. Zusätzliche Griffkanten werden durch die feinen und meist wellenförmigen Profileinschnitte gebildet, welche auch für den gewünschten Verzahnungseffekt mit der Fahrbahnoberfläche sorgen. Die Winterreifen unterscheiden sich bereits optisch von den Sommerreifen. Da Winterreifen bis zu 2.000 Lamellen aufweisen, während Sommerreifen keine bis wenige Einschnitte in ihren Profilklötzen haben. Von den wellenförmigen Lamellen abgesehen, gibt es aber auch wabenförmige oder gerade Lamellen. Hier hat jeder Hersteller sein eigenes Profil entwickelt. Sie alle haben aber die Erhöhung der Kantenlänge und somit den besseren Gripp auf der Fahrbahnoberfläche gemeinsam. Zusammenfassend kann man sagen, dass Winterreifen eindeutig die richtige und sichere Bereifung für den Winter sind, sie sorgen nämlich für den zuverlässigen Gripp auf der Fahrbahn und für kurze Bremswege!

 

Ganzjahresreifen

Ein Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen wäre der Ganzjahresreifen, welcher sowohl für sommerliche als auch für winterliche Straßen-, Witterungs- und Umweltverhältnisse geeignet ist. Um diesen Effekt zu erreichen, verwenden Reifenhersteller eine Gummimischung, welche im Vergleich zu der Mischung von Sommerreifen weicher ist, aber dennoch härter ist, als die Mischung von Winterreifen. Somit bildet die Gummimischung den idealen Kompromiss. Zum einen hat das längere Bremswege zur Folge, egal bei welcher Witterung, zum anderen eine geringere Laufleistung, welche ca. 30% unter dem kombinierten Einsatz – Sommerreifen im Sommer und Winterreifen im Winter – liegt.
Das Profil von Ganzjahresreifen wurde für Sommer und Winter entwickelt. Lamellen, welche für den Verzahnungseffekt mit der Fahrbahn sorgen, sind bei Winterreifen weitläufig über die gesamte Lauffläche verteilt. Ganzjahresreifen weisen diese Lamellen meist nur im mittleren Teil der Lauffläche auf, wodurch die Effizienz sowohl auf sommerlichen als auch winterlichen Straßenverhältnissen zum Teil deutlich abnimmt. Das heißt, das Profil eines Ganzjahresreifens transportiert weit weniger Wasser ab, als jenes bei Sommerreifen und ist somit im Falle von Aquaplaning zum Teil weniger effizient. Im Winter lässt die Effizienz auf verschneiter oder vereister Straße durch die geringere Anzahl von Lamellen ebenfalls nach. Jedoch sollten beim Vergleich von Ganzjahresreifen mit Sommer- und Winterreifen immer Reifen des gleichen Qualitätslevels – Premium, Quality und Budget – herangezogen werden. Dabei sollten Premiumreifen immer die erste Wahl sein

Zusammenfassend:

Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfehlen ausdrücklich aus Sicherheitsgründen das Verwenden von Sommerreifen im Sommer sowie Winterreifen im Winter! Allwetterreifen mögen bei gemäßigten Witterungen jederzeit eine solide Reifengrundlage darstellen, doch wer bei jedem Wetter mit seinem Auto fahren muss, fährt mit spezialisierten Reifen nunmal am sichersten!

 

Was ist Ihnen Ihre Sicherheit wert?